Konzept Umbau und Baubeschreibung

Das Ziel der geplanten Maßnahmen ist die Revitalisierung des traditionsreichen Gebäudes. Durch Übernahme des Gebäudeensembles durch die Stadt ist die Zukunft der über Generationen gewachsenen Begegnungsstätte gesichert. Die Bergneustädter*innen behalten nicht nur einen allgemein beliebten Treffpunkt, sondern durch das erweiterte Nutzungskonzept gewinnen die Bürger*innen eine sozio-kulturelle Begegnungsstätte, die die Verbundenheit zum Heimatort weiter stärken wird. Darüber hinaus stellt sich die Altstadt von Bergneustadt auch ortsfremden Besucher*innen als lebens- und liebenswerter Ort dar, der immer einen Besuch wert ist.

• Die notwendigen Sanierungs- und Baumaßnahmen sollen in verschiedenen Bauabschnitten durchgeführt werden. Die wesentlichen Bausteine der Umsetzung sind:
• Die alten Beton-Fertiggaragen werden abgerissen und durch einen modernen Anbau ersetzt. Das neue Eingangsgebäude setzt sich mit seiner modernen Formensprache bewusst von dem denkmalgeschützten Bauwerk ab. Der moderne Anbau ermöglicht die Installation eines angemessenen Garderobenbereichs für die Besucher*innen. Der alte Zugang an der Ostfassade wird saniert, das Kopfsteinpflaster aufgenommen und neu verlegt sowie die defekten Stufen ergänzt. Hier entsteht ein Verweilgarten für die Bergneustädter*innen und andere Besucher*innen, der durch das Projekt „Urban-Gardening“ belebt wird.
• Der große Festsaal des Jägerhofs soll wie bisher in drei Säle aufgeteilt werden, von denen Saal 1 und 2 zu einem großen Saal verbunden und so gemeinsam für größere Veranstaltungen genutzt werden können. Eine energetische Verbesserung der Außenhülle wird angestrebt und mit einer lehmgebundenen Innendämmung sowie einer Dämmung der neu hergestellten Dachfläche erreicht.
• Das Dach wird mit Holzfaserdämmplatte ausgestattet. Die Fassade erhält eine Innendämmung, ebenfalls durch eine Holzfaserdämmplatte und durch Lehmputz, für ein angenehmes Raumklima und effektive Schalldämmung.
• Die neuen Fenster werden dann, unabhängig von der Ausführung, (Austausch oder Kastenfenster) einen Schalldämmwert betragen, der den Anforderungen aus der Stellungnahme des Lärmschutzsachverständigen Rechnung tragen und die Lärmimmission für die Nachbarschaft möglichst gering halten.
• Der Einsatz einer Wärmepumpe zeigt sich zum jetzigen Planungsstand als wirtschaftlich und energetisch sinnvollste Lösung. Die Beheizung der Räume erfolgt über Flächenheizungen in den Wänden und Decken. Die geplante Lüftungsanlage sollte mit Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung ausgerüstet sein. Die Installation einer Photovoltaikanlage kann die Versorgung der technischen Elemente (Stromversorgung der Lüftungsanlage, der Kühlschränke für Catering und Kühlelemente der Theke) unterstützen.
• Technisch werden die Säle und die Nebenräume auf einen aktuellen Stand gebracht.
• Im Bestand werden zur besseren Nutzung neue raumbildende Einbauten vorgesehen: ein Verteiler ermöglicht die getrennte Zuwegung zu den drei Sälen, eine Künstler*innen-Garderobe schafft die Möglichkeit, dass sich auftretende Künstler*innen direkt vor der Aufführung stylen und vorbereiten können. Ein Verteilerflur trennt die Toilettenanlagen vom Saal 2. Die Toilettenanlagen werden komplett neu konzipiert und erfüllen danach den geforderten Standard der Barrierefreiheit.
• Bei allen Arbeiten wird Wert darauf gelegt, so viel wie möglich der alten Substanz zu erhalte. Nach Absprache mit der unteren Denkmalbehörde ist jedoch im Inneren ein Kontrast zwischen historischem Baumaterial und modernen Elementen eindeutig erwünscht.
• Die Gaststätte Jägerhof als „Bergneustadts zweitem Wohnzimmer“ im zweiten Bauabschnitt behutsam renoviert.
• Im dritten Bauabschnitt wird das Obergeschoss des Gaststättengebäudes saniert. Die bisherige Nutzung als Wohnetage soll aufgegeben werden, um Platz für eine gewerbliche Nutzung (Musikschule, Büro, VHS-Kurse o. Ä.) zu schaffen. Aktuell sind die Räume in 1. OG und DG nur über eine steile Stiege zu erreichen.